Die Nachfrage nach Bio-Gemüse und Bio-Kartoffeln aus Brandenburg steigt seit Jahren stärker als das Angebot. Neben dem Handel setzt auch die Außer-Haus-Verpflegung zunehmend auf regionale Bio-Lebensmittel. Trotz des vorhandenen Marktpotenzials entwickelt sich der Bio-Gemüsebau in Brandenburg dennoch langsam. Es fehlt an Erzeugern, Verarbeitungsunternehmen für Großküchen (z.B. Kartoffelschälung), Wissen zum Anbau, aber auch an Lager- und Aufbereitungskapazitäten sowie einer koordinierten Vermarktung.
Das EIP-Projekt „Regionales Bio-Gemüse aus Brandenburg“ ist daher angetreten, die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nach Bio-Gemüse und Bio-Kartoffeln aus der Region und für die Region zu verkleinern. Ziel des Projekts: der Auf- und Ausbau einer wettbewerbsfähigen, nachhaltig rentablen und skalierbaren Bio-Gemüseproduktion in Brandenburg.
Hierzu hat sich 2017 eine Operationelle Gruppe (OG) mit Akteuren entlang der Wertschöpfungskette – Erzeuger, Verarbeiter, Händler und Großküchen – gegründet. Im Rahmen der OG findet ein strukturierter Prozess zum Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten für Bio-Gemüse und Bio-Kartoffeln statt. Das Leitungsteam (FÖL und HNE) gestaltet den Rahmen, in dem Ideen entwickelt und konkrete Maßnahmen geplant und umgesetzt werden können. Der Prozess orientiert sich dabei immer am Nutzen in der Praxis.
Seit dem Projektstart im Januar 2018 wurden unter anderem Beratungsangebote wie Fachveranstaltungen, Mentoring und Exkursionen etabliert. Die Anbaufläche für Bio-Kartoffeln konnte innerhalb der OG seit Projektstart mehr als verdoppelt werden. Hierzu haben die beteiligten Landwirte in Technik sowie Lagerung und Aufbereitung investiert. Durch die Beratung durch das Leitungsteam wurde ein Verarbeitungsunternehmen zur Bio-Zertifizierung motiviert, es bietet seit Herbst 2019 geschälte Brandenburger Bio-Kartoffeln für Großküchen an. Aktuell befinden sich zwei von OG-Mitgliedern gemeinschaftlich getragene Unternehmen in der Gründung.
Das Projekt läuft insgesamt fünf Jahre bis 2022.