Am 6. November fand das alljährlich vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) organisierte Branchentreffen in Visselhövede statt. Unter den mehr als 200 Teilnehmern war auch Gerald Köhler für das EIP-Projekt „Regionales Bio-Gemüse aus Brandenburg“ vor Ort. Gemeinsam mit zwei Mitgliedern der Operationellen Gruppe (OG), namentlich Johannes Erz und Sebastian Klass, informierten sich die aus BerlinBrandenburg angereisten Teilnehmer über Anbau, Lagerung, Markt und Vermarktung von BioKartoffeln und -Gemüse.
Bei der Veranstaltung wurde einmal mehr deutlich, dass bei Bio-Kartoffeln und -Gemüse Regionalität gefragt ist und Brandenburg deutschlandweit gesehen (noch) keine bedeutende Rolle spielt. Von den 8.308 ha, auf denen deutsche Bio-Kartoffeln wachsen, befinden sich gerade einmal 403 ha in Brandenburg – trotz des riesigen Berliner Bio-Marktes direkt vor der Haustür. Dieser Zustand soll durch das EIPProjekt „Regionales Bio-Gemüse aus Brandenburg“ geändert werden, die Chancen hierfür stehen gut.
Die rund 200 Marktexperten, Bündler, Händler und Erzeuger aus dem deutschsprachigen Raum und den Niederlanden diskutierten vormittags die aktuelle Marktlage und die Herausforderungen des extremen Witterungsverlaufs der diesjährigen Vegetationsperiode. Für die Kartoffel lässt sich die Lage für die Saison 2018/19 in drei Punkten zusammenfassen:
1. Die Ernte bei Bio-Kartoffeln lässt erwarten, dass leicht überdurchschnittliche Mengen zur Verfügung stehen.
2. Die Erträge bei Bio-Kartoffeln haben sich deutlich besser entwickelt als im konventionellen Verarbeitungs- und Stärkebereich. Betriebe ohne Beregnung haben aber mit enormen Ertragseinbußen bis hin zu Totalausfällen zu kämpfen (konventionell und bio).
3. Der Lagerhaltung kommt in dieser Saison eine noch größere Rolle zu als in „normalen“ Jahren. Die Herbsttemperaturen waren für die Kartoffellagerung deutlich zu warm. Die Kartoffeln sind deshalb physiologisch schon weit gealtert. Wie lange eine Versorgung mit deutscher Lagerware in 2019 gewährleistet ist, kann deshalb noch nicht abgeschätzt werden.
In weiteren Vorträgen, Workshops und Diskussionen ging es nachmittags um Themen wie Drahtwurm, Blühstreifen und Lagertechnik sowie Trends und Handelsstrategien.