
Der Wissensaufbau rund um die Kartoffel ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes Regionales Biogemüse aus Brandenburg. Nachdem der Austausch in den letzten Monaten vermehrt digital stattfand, hat unser Beraterteam im Juni wieder einige Kartoffelerzeuger der OG persönlich besucht. Dabei standen die Fragen der Praktiker im Fokus. Gemeinsam mit den Beratern entwickelten die Landwirte ihre Fruchtfolgen und Anbausysteme weiter. Obligatorisch war auf jedem Betrieb eine genaue Begutachtung der Kartoffelbestände. Insgesamt waren die Berater sehr zufrieden.

Mit der richtigen Vorbereitung des Bodens und der Wahl von ausreichend gesundem Pflanzgut legten die Brandenburger Landwirte den Grundstein für eine erfolgreiche Kartoffelsaison. Die Knollen befanden sich zum Zeitpunkt des Besuches mitten in der Knollenbildung. Nach dem trockenen und kühlen Mai und den Niederschlägen im Juni hatten einige Sorten einen zweiten Ansatz gebildet.

Nun kommt es darauf an, dass die Kartoffeln in den kommenden drei Wochen ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung haben – sei es aus dem Bodenvorrat der letzten Regenereignisse, neuen Niederschlägen oder der Bewässerung. Während die schwülwarme Witterung einerseits eine gute Wasserversorgung bedeutet, bestehen anderseits auch Bedenken wegen des Krautfäulerisikos. Dieses Risiko relativiert Wilfried Dreyer Anfang Juli: Wenn Phytophthora bisher noch nicht zugeschlagen habe, sei die Gefahr relativ gering. Nichtsdestotrotz kann zu diesem Zeitpunkt noch keine sichere Ernteprognose gestellt werden. Die Voraussetzung jedenfalls sind vielversprechend.

Seit Start des Projektes Regionales Biogemüse aus Brandenburg hat sich die Kartoffelanbaufläche auf den Betrieben der Operationellen Gruppe mehr als verdoppelt. Auch im Hinblick auf Qualität hat sich einiges getan: Einige Betriebe haben in neue und gebrauchte Technik investiert um ihre Anbausysteme und Innenwirtschaft zu professionalisieren. Wir sind stolz auf das Erreichte und blicken zur Halbzeit des Projektes zufrieden nach hinten und zuversichtlich nach vorn.

Natürlich haben die Berater bei den Betriebsbesuchen auch die Sorten-Demonstrationen, die wir auf drei Betrieben angelegt haben, um die Eignung verschiedener Sorten für den Anbau in Brandenburg zu testen, besichtigt. Die Demonstrationsparzellen stehen gut da, repräsentativ für die Bedingungen des jeweiligen Standortes.

Mitte Juli sind Zeiternten geplant um Aussagen über die Ertragsbildung bis zu diesem Zeitpunkt treffen zu können. Auf dem gemeinsamen Feldtag mit Bioland im September werden – neben anderen Inhalten – auch die Sortentests eine Rolle spielen. Außerdem wird auch auf den beiden anderen Standorten ein Sortenfeldtag geplant. Sobald die Termine endgültig feststehen, informieren wir hierüber an dieser Stelle.